Wie wird Ihr Nachname korrekt ausgesprochen?
Der Name Trouw kommt aus dem Niederländischen und bedeutet "Treue". Bei der Aussprache "Trau" wird das Tr im Rachen gebildet wird. In den USA werde ich mit Mr. Trou angesprochen, also wie Trout (Forelle) ohne dem T am Ende. Ich selbst bin aber deutsch.
Warum spielen Ihre Geschichten allesamt in den USA?
Ich bin mit der amerikanischen Kultur groß geworden. All die Geschichten, Ereignisse und Sportarten, die mich seit der Kindheit faszinieren, finden dort statt; und ich fühle mich in den USA wohl.
Außerdem glaube ich, dass Zirkus und Wendigo's Soul in Deutschland als Schauplatz nicht so gut funktionieren würden. Hannah vielleicht schon eher. In einer verlassenen Waldgegend bei Berlin etwa. Aber Berlin kommt schon in vielen Geschichten von Sebastian Fitzek vor :-).
Apropos Sebastian Fitzek. Welche Autoren inspirieren Sie?
Mich faszinieren Autoren, die mich in ihre Welten entführen und Dinge, die wir für Selbstverständlich halten, entfremden. Schon als Teenager war ich ein Fan von Stephen King (wie wohl so viele). Neben seinem Schreibstil bewundere ich, wie unterschiedlich seine Werke doch sind. Während die meisten Autoren einen Geschichtsstrang immer wieder mit anderen Namen und Schauplätzen neu aufwärmen, hat King den Mut, sich immer wieder neu zu erfinden. Man bekommt von ihm nie das Gleiche noch einmal serviert.
Wie auch John Irving. Neben seinem schönen geschwungenen Schreibstil hat er den Mut, skurrile Figuren und Welten zu erschaffen.
Unter den deutschen Autoren bewundere ich hierfür Andreas Eschbach; mit dessen Gedanken-Experimente wie NSA oder Freiheitsgeld. Und was Sebastian Fitzek bisher geschaffen hat, ist in Deutschland bisher beispiellos und verdient Respekt.
Ich lese aber auch gern Autoren wie Don Winslow, Harlan Coben, Lee Child, Sebastian Fitzek, Arno Strobel, Andreas Winkelmann oder Ivar Leon Menger.
Wie kommen Sie auf Ihre Geschichten bzw. wie entsteht bei Ihnen ein Buch?
Ideen gibt es zu Hauf. Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen. Entweder habe ich eine Szene vor meinem geistigen Auge oder ich erlebe etwas auf der Straße und spinne das Erlebte in meiner Fantasie weiter. Wenn sich daraus etwas machen lässt, dann überlege ich mir, wie die Story aussehen könnte (Anfang, Mitte, Ende) und mache mir hierzu grobe Stichpunkte. Die Stichpunkte dienen mir zur Orientierung, denn ich bin ein explorativer Schreiber und lass mich von der Geschichte, den Schauplätzen und den Figuren gern inspirieren und treiben. Oft bin ich selber erstaunt und überrascht darüber, welche Entwicklungen die Geschichten während des Schreibens nehmen. Eine Geschichte von Anfang an auf einem Reißbrett zu konzipieren und strukturiert herunter zu schreiben, ist mir ein Graus.
Ich bin dabei auch gern an den Schauplätzen vor Ort. Für Wendigo's Soul etwa durfte ich sogar die City Hall Station in New York betreten, die für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Ohne einem Mitarbeiter des Subway-Betreibers, der MTA, ist dort kein Zutritt möglich. Aber auch New Orleans kommt bei mir immer wieder vor, wie etwa in Wendigo's Soul oder Bryant Parker (zum letzten Titel bald mehr).
Wann kam bei Ihnen zum ersten Mal der Wunsch auf, Buchautor zu werden?
Der Wunsch kam auf, als ich etwa zwanzig, einundzwanzig Jahre alt war, also im Jahr 2000. Da kam mir die Idee auf, eine Story über einen Obdachlosen und einem jungen Mann zu schreiben, die in New Yorks Untergrund ihre Abenteuer erleben. Die Story hatte ich aber wieder fallen lassen und erst im Jahr 2025 veröffentlicht. Mein erstes jemals fertig geschriebene Buch war Strange Village im Jahr 2010. Obwohl ich schon immer von einer Karriere als Autor geträumt habe, habe ich erst zu Zeiten von Corona meinen Alltag auf dieses Ziel hin bedingungslos ausgerichtet. Mit Erfolg. Ich kam, trotz all der Up und Downs, meinem Ziel immer näher.